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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1861 - Münster : Coppenrath
171 tcr auf Sicilien liegen bleiben. Noch größer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrängte Stadt den gemeinsamen Anstrengungen. Jetzt hatte Richard Löwenherz den frechen Uebermuth, das siegreiche Banner Oesterreichs, welches der Herzog Leopold zuerst auf den Zinnen aufgepflanzt hatte, herunterreißen und in den Koth treten zu lassen. Da zog Leo- pold, zu schwach, um solchen Schimpf an dem Uebermüthigen zu rächen, mit den Deutschen ab. Auch der König Philipp August konnte den stolzen hoch- fahrenden Sinn des Richard nicht länger ertragen und schiffte sich bald wieder ein; nur den Herzog von Burgund ließ er mit zehntausend Mann zurück. Richard aber zog weiter vorwärts; er erfocht manchen glänzenden Sieg über Saladin und erfüllte das ganze Morgenland mit dem Schrecken seines Namens. Schon war er Jerusalem nahe, da verließ ihn plötzlich auch der Herzog von Burgund mit den französischen Truppen; selbst viele Eng- länder zogen mit den Franzosen ab. Voll Ingrimm trat auch Richard jetzt mit dem traurigen Ueberbleibsel seines Heeres den Rückzug an. Er beschleunigte ihn so sehr als möglich, weil er die Nachricht erhalten hatte, sein Bruder Johann gehe damit um, sich auf den englischen Thron zu schwingen. Auf der Rück- reise hatte er das Unglück, vom Sturme in's adriatische Meer verschlagen zu werden. Bei Aqnileja, unweit Venedig, stieg er an's Land. Verkleidet nahm er nun seinen Weg durch Deutsch- land, ja mitten durch Oesterreich. Aber in dem Dorfe Erdberg (einer heutigen Wiener Vorstadt) wurde er in einer Schenke erkannt und an den Herzog Leopold ausgeliefert. Sofort ließ dieser ihn verhaften und aus das Schloß Dürenstein an der Donau setzen. Später lieferte er ihn als einen Rcichsfeind dem damaligen Kaiser Heinrich Vi. aus. Dieser hielt den stolzen Engländer in strenger Haft, aus Rache, weil er früher auch die unruhigen Sicilier gegen ihn unterstützt hatte. Ueber die Nach- richt von Nichard's Gcfangennehmung empfand Keiner größere

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 294

1824 - Herborn : Krieger
29 \ den, der aber bei Lebzeiten Frledrich's, wenn man davon absiehr, daß ec Aachen (im 1.1246) und einige andere Ocre am Niederrhein Eroberte, obne allen Einfluß auf die Ang iegenheiten Ternschlands blieb. Ader auch nachdem Frie- drich gestorben und Koi-rad Iv. nach I'aii-m abgezogen war, konnte Wilhelm in Tcurschiand zu keinem Ansehen gelangen. Ern war er in einen diu igea Krieg mit der Gräfin» Marga- retha von Flandern verwickelt, und, als derselbe durch einen Frieden bcig.lcgt war. zer- fiel er nur leinen Bundesgenossen, den Friesen. Als er auf einem Zug bei Me den blick über das Eis setzen wollte, brach er nur seinem Pferde ein, und wurde von ihnen erschlagen (26sten. Jan. 1.256). §. 53. Richard von Corn»vallis und Alphons von Casiliien. Da bei Wilhelms Tode der Erzbischoff von Mainz, der sich die Leitung des Wahlgeschäftes sonst zueigneke, in Gefangenschaft des Herzogs Lubrechl von Braunschweig befand; so fiel die Wahl, die in Frankfurt am Main vorgenommcn wurde, zwiespältig aus, indem die eine Parrei, an deren Sp-tze der Erzbischoff von Trier stand, den König Alp hon s von Easttllen, einen Enkel Philipps von Schwaben, der wegen sei- ner astronomischen Kenntnisse und einiger ziem- lich u. weisen Aussprüche der Weile genannt wird, zum Oberhaupt des Reiches erwählte (im I. 1256), die andere aber, deren Haupt der Elzdischoss von Köln war, ihre Stimmen an den reichen Herzog Richard von Eornwal- ltö verkaufte (.im Jauner 1257). Alphvns.

3. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 22

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
22 Erstes Buch. fiel saß. Rom war allerdings seit langer Zeit ein tiefer Abgrund aller Verworfenheit. So indessen wie dieser Alexander hatte noch Keiner zu Rom alles Menschliche mit Füßen getreten. Es ist, sagt selbst ein Römer von ihm, nicht möglich, Alles zu erzählen, was von ihm gefrevelt wider Gott und wider Menschen, nicht möglich aufzuzahlen, was mit Mord und mit Raub, mit Unzucht und mit Blutschande begangen worden. Dennoch redet in seinen Bullen auch dieser Alexander die alte Pabstsprache immer fort. Sie strömen über von Dingen, die fromm und christlich lauten sollen. Da ist denn kein Wunder, daß die Menschen meinen, übel hatte Gott dann für seine Kirche gesorgt, wenn er solchen Menschen die Wache über sie anvertraut, wenn er solche Statthalter an seine Stelle auf die Erde gesetzt. Da ist kein Wunder, wenn die Gedanken an die Reformation, welche das Pabftthum so gerne niedergedrückt, immer wieder laut werden. Der ehrwürdige Mönch Hieronymus Savo- narola ist dem König Karl in Florenz entgegengetreten und hat ihn ausgefordert, die heilige Kirche Gottes zu reformiren. In seinen Gesichten will er es gesehen haben, daß die Franzosen dazu bestimmt sind. Er hat es prophezeiht. Karl Viii. aber ist weltlicher Plane und Entwürfe voll. Auch Pabft Alexander Vi. stand in feindlichen Verhältnissen zu ihm. Er hatte das Erscheinen der Franzosen in Italien ungern gesehen. Jede große Macht, die sich in Italien fest- setzcn wollte, mußte dem Pabstthume zuwider sein. Er hatte des- halb auch den Sultan Bajasid Ii. zu bewegen gesucht, doch die Waffen gegen die Franzosen zu nehmen. Aber diese Hülfe war dem apostolischen Vater ausgeblieben und die Franzosen waren nach 1494 Rom gekommen 31. Decbr. 1494. Der Pabst, der sich in die En- gelsburg zurückgezogen, mußte unter den französischen Kanonen doch seinen Frieden mit dem König schließen, seine Schlösser und den Prinzen Dschem ausliefern. Dschem starb aber bald darauf 24. Febr. 1495, wahrscheinlich auf Anstiften des Pabstes vergiftet, dem sein guter Freund, der Sultan Bajasid, schon früher ein großes Geld versprochen, wenn er seinem armen Bruder bald zu den Freuden des Paradieses verhülfe. Die Franzosen aber gingen weiter nach Nea- pel. In Neapel hatte Alonso Ii., den ungeheuren Haß der Men- schen, der ob seiner blutigen Thaten auf ihm lag, bemerkend, der Krone zu Gunsten seines Sohnes Ferdinands Ii. entsagt 23. Jan. 1495 1495 und sich nach Sicilien begeben, wo er bald darauf starb. Der junge König war aber ebenfalls nicht im Stande, das Reich zu halten. Sein feiges Heer stob vor den Franzosen auseinander. Ferdinand Ii. flüchtete auf die Insel Ischia und jene zogen 22. Febr. 1495 triumphircnd in Neapel ein. Schon zitterten die Os-

4. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 124

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
/ 124 Erstes Buch. solche neue Entscheidung auf das härteste würde beleidigt worden sein. Also sucht der römische Stuhl, um auch Heinrich Vlu. nicht zu hart zu verletzen, die Sache aufzuschiebcn. Es verlauft ein Jahr nach dem andern und die von dem König ersehnte Entscheidung will nicht kommen. Nun hatte die Reformation zahlreiche Anhänger in England gewonnen. Aber sie hatten noch nicht gewagt hervorzutre« ten. Der König war gegen sie und eine starke Partei unter der Na- tion. Die Freunde der Reformation bemerken, daß sich ein Bruch zwischen dem König und dem Pabste gestalten will. Sie wollen die- sen Bruch vollständig machen, sie wollen den König auf eine Bahn stoßen, welche er eigentlich nicht gehen will. Auf dem Parlamente 1529 des Jahres 1529 erheben sie sich zuerst mit harten Klagen gegen die Mißbräuche, die sich unter dem Klerus cingeschlichen. Die Unge- duld des Königs über die Zögerungen des apostolischen Stuhles 1531 steigt. Das Parlament des Jahres 1531 vernichtet die Gewalt des Pabstes über England und erklärt den König für das Haupt der englischen Kirche und des Klerus. Bald darauf werden die Anna- len dem König zugesprochen, dem Klerus das Recht genommen, in den Convocationen und sonst Beifügungen ohne den König zu tref- fen. Heinrich Viii. nimmt diese Dinge, weil sie seinen autokrati- schen Gedanken angenehm sind. Auch die Kirche mag unter ihm stehen, wie der Staat, das gefällt ihm wohl. Er läßt sich nun mit 1533 Anna Bolepn trauen 25. Jan. 1 533. Anna gebiert 7. Sept. 1533 die nachmalige Königin Elisabeth. Cranmer, ein Freund der Refor- mation, wird Erzbischoff von Canterbury und scheidet den König von Katharina. Dieser, die. Ehe mit derselben für null und nichtig anse- hend , erklärt Maria für ein uneheliches Kind, welches kein Recht auf den Thron habe. Die Liebe zu Anna Boleyn, welche den König zuerst hinein- gestoßen hatte auf eine Bahn, welche er ursprünglich gar nicht hatte gehen wollen, dauerte nicht. In dem frauenlustigen Manne kam bald eine andere Liebe auf zu Jane Seymour, dem schönen Hoffräu- lein. Don Anna ließ sich Heinrich scheiden, sie vor ein feiles Ge- 1536 richt stellen, ja sie 19. Mai 1536 hinrichten. Sie sollte ihm die Treue gebrochen, sie sollte sich gegen ihn verschworen haben. Jane Seymour gebar den nachmaligen König Eduard Vi. und starb zwei 1536 Tage darauf 14. Octbr. 1536. In demselben Jahre 6. Jan. 1536 1536 starb auch Katharina von Aragonien. Heinrich Vlu. aber heirathete Anna, Prinzessin von Cleve, ließ sich aber gleich darauf wieder von 1539 ihr scheiden, denn sie behagte ihm nicht 1539. Katharina Howard gewann darauf das königliche Bett und wandertc von demselben auf das Blutgerüst. Es ward ihr als Verbrechen des Hochverrathes

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 209

1913 - Paderborn : Schöningh
__ Englands Emporsteigen unter Elisabeth. 209 6. Der Sturz Spaniens von seiner Gromachtstellung.- Philipp Ii. starb (1598) in dem von ihm angelegten Knigs-schlsse und Kloster Escorial. Philipps Ii. Sohn aus erster Ehe, Don Carlos, ein unbesonnener, leidenschaftlicher Jung-ling, knpfte, als ihm der Vater nicht die Statthalterschaft in den Niederlanden anvertrauen wollte und statt seiner Alba dorthin sandte, geheime Verbindungen gegen den Vater an. Daher liefe ihn Philipp ins Gefngnis werfen, wo er den Tod fand (1568). Der Niedergang der spanischen Macht wurde unter Philipps Ii. Nachfolgern (Philipp Iii. und Philipp Iv.) durch die Unduldsamkeit der Regierung und durch den aus den Kolonien mhelos ge-wonnenen, zu ppigkeit und Unttigkeit verlockenden Reichtum beschleunigt. Die Vertreibung der Moriskos (der getauften Mauren) im sdlichen Spanien, die nur scheinbar zum Christentum ber-getreten waren, beraubte das Land seiner fleiigsten und betrieb-samsten Einwohner. Portugal schttelte unter dem Herzoge (Johann) von Braganza das verhatzte spanische Joch ab (1640). So sank Spanien zu einer Macht zweiten Ranges herab. An Spaniens Stelle als erste Landmacht trat Frankreich; zur See bernahmen die Vereinigten Staaten der Niederlande, Engend und Frankreich die Fhrung. (Uber die gleichzeitige Blte der spanischen Literatur und Kunst s. am Schlu.) V. Englands Emporsteigen unter Elisabeth (15581603), 112. Die Knigin Elisabeth, welche die religise Reform in ihrem Reiche zum Abschlu brachte, fhrte England, das hundert Jahre lang eine nur unbedeutende Rolle unter den europischen Staaten gespielt hatte, auch in die Reihe der Gromchte ein und be-grndete die Seeherrschaft des englischen Volkes. Als Vor-kampferin des Protestantismus leistete sie den Weltplnen der spanischen Macht den nachhaltigsten Widerstand durch die Untersttzung der Hugenotten und Heinrichs Iv. in Frankreich und der Aufstndischen in den spanischen Niederlanden, und zuletzt brach sie in offenem Kriege mit Spanien dessen Vormacht zur See. Den Ansto zu diesem Kriege gab das Verhltnis Elisabeths zu der Knigin von Schottland, Maria Stuart. Stein-Kolligs-Slein. Lehrbuch. Iv.

6. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 95

1885 - Berlin : Gaertner
95 c;ne aristokratische Form. Jede Provinz bildete einen unabhngigen Staat fr sich und rolitte durch die Stnde vertreten G-m-inschastlich- g-l-Z-->h-lt-n besoralen die Deputirten der Provinzen (@mem(]taatm); der Statthalter aus Tsfe O-anien und der Ratspeufi-ur (L.nd-S?ud,wz) n -slld lernen ?k -influssr-ichst-n Beamten^ Die Republik erhob sich durch Industrie und -1 s..f rcfmcbtuna der ostindischen Kompagme 1602, Batavia, Java) zum steu austaa? de? Erde sank jedoch. als England seinen Eiustus ge teud machte Im Gebiete der Wisi-ufchasteu und Knste leistete Holland auerordeut-As Wir merken uur Erasmus (1500), Drebbel (1600), Erfinder des Thermometers, ^ud jn Frankreich. Franz I> (Isis) fhrte die obeu erwhnten unglu-klich-n Kriege mit Karl der R-s-rmntwn ze^te er sich nicht geneigt, mit dem Papste schloss er em Konkordat, uid-merd,e stimmunq dass die Ppste den allgemeinen Konzilien untergeordnet seien,fallen lie dagegen die Wahl der Bischfe und Abte sich selbst verschaffte; rat brigen war er ein Freund der Wissenschaften und Knste. Es folgte thm stra Sohn <0 einrieb Ii. (1547). Er erneuerte den Krieg mit dem Kaiser und erwarb die Städte Metz, Toul und Verdun von Deutschland. Von den .Nebenzweig des Hauses Lothringen) und der Diana von Pottters geleitet, begann er die ffentliche Verfolgung der sreformirten oder n g e n e" Sein Sohn Franz Ii. (1559) mit Maria Stuart, der Nichte der Grafen, vermhlt, regierte nur ein Jahr. Unter ihm wurden die Re gwnskampfe Gegen* stand der Politik. Die Guifen, an der Spitze der katholischen Partei, traten den Bourbous, den nchsten Thronerben, welche sich traluni? jtt Hugenotten verbanden, gegenber. Unter Karl Ix. (1560) erreichte btefer pomch-reliqife Kampf, nachdem ein von den Grasen zu Vaffy angerichtetes Blutbad vorangegangen (erster Religionskrieg 1562), die Schlachten von St. Denis (zweiter Krieg 1567) und Jarnac (dritter Krieg 1569) fr die Hugenotten ungunstig ausgefallen waren, in der Pariser Bluthochzeit oder Bartholomausnacht (24. Auqust 1572), in der 25,000 Hugenotten durch meuchelmorderischeu berfall qettet wurden (Vermhlung des Bourbons Heinrich von Bearn mit Margare ha von Valois; Coligny), feinen hchsten Gipfel. Obgleich dieses Ereignis ebenso wie die vorher gefhrten Brgerkriege zum Nachteil der Reformation ausfie, erzwangen sich diese doch nach der tapfern Verteidigung von La Rochelle (1573) freie Religionsbung. Die Brgerkriege dauerten indes unter Karls Bruder, Heinrich in., fort (1574). Da er den Hugenotten Religionsfreiheit und Rechts-aleichheit zugestanden, so bildeten die Katholiken die heilige Ligue die nament-(ich in dem Augenblick alle ihre Ttigkeit entfaltete, als durch den Tod des Herzogs von Anjou, des Bruders des Knigs, der protestantische Heinrich von Navarra Aussichten auf den Thron erhielt. Auch Heinrich Iii., schwach und entnervt, schloss sich der Ligue an; als diese aber, durch ihre Siege tollkhn geworden, den Komg selbst zu beseitigen strebte (Verschwrung der Sechszehn), der zu seiner Sicherheit Truppen nach Paris zog, kam es in Paris zu einem Volksaufstande (1588; Barrikaden); Heinrich floh, lie dann die bedeutendsten seiner Gegner, die beiden Grafen, ermorden und verband sich mit Heinrich von Navarra und den Hugenotten (Krieg der drei Heinriche, im ganzen 7 Kriege); bald darauf ward er von entern fanatischen Mnch, Jacob Clement, erdolcht. Heinrich Iv. (15891610), mit dem die Bourbons den franzsischen Thron besteigen, war vielleicht der beste unter allen franzsischen Knigen. Seine Stellung, der katholischen Ligue gegenber, wurde fr ihn sehr schwierig, zumal Philipp Ii. von Spanien als Schwiegersohn

7. Von Augustus bis zur Reformation - S. 65

1892 - Berlin : Nicolai
der aus der Verbannung heimgekehrte Heinrich der Löwe war. Als König Wilhelm Ii. von Sicilien und Apulien starb, betrachtete Heinrich seine Gattin Koustauze als Erbin. Aber eine Gegenpartei stellte den Nor-mannen Tankred als Gegenkönig auf, und der Papst trat auf seine Seite. Heinrich eilte uach Italien, schloß einen Bund mit den lombardischen Städten, konnte aber die Kaiserkrönnng in Rom nur dadurch er-langen, daß er das staufisch gesinnte Tnscnlum den Römern zur Zerstörung preisgab. Er zog nun gegen Tankred; aber Neapel leistete ihm kräftigen Widerstand, seine Gattin wurde durch Verrat dem Feinde in die Hände gespielt. Heinrich der Jüngere, des Löwen Sohn, den er als Geisel mit sich führte, floh nach Deutschland und erregte hier einen Ausstand. Allein mit der Gefahr wuchs die Thatkraft und Umsicht des Kaisers; er eilte heimwärts und schlug den Aufstand nieder. Als jedoch der Bischof von Lüttich ermordet wurde, ziehen feine Feinde ihn der Mitwissenschaft, und entsachten den Aufstand aufs neue gegen ihn. Klug aber wußte der Kaiser den Buud zu sprengen. Er versöhnte sich mit Heinrich bent Löwen (zu Tilleda unter dem Kyffhäuser), und damit kehrte Ruhe und Friede in das Reich zurück. In Sicilien befreite ihn der Tod Tankreds und seines Sohnes Roger von den Gegnern. Er wurde nun in Palermo zum Könige gekrönt. Dort ward ihm auch ein Sohn (Friedrich) geboren. Ganz Italien war in seiner Gewalt; in Deutschland herrschte Ruhe; der König von England war sein Vasall; der Traum der Weltherrschaft schieu in Erfüllung zu gehen. Schon plante er, Frankreich, wie die Pyrenäenhalbinsel zur Anerkennung seiner Oberherrschaft zu bringen, das griechische Kaiserreich sich zu unterwerfen. Er selbst nahm das Kreuz. Seiu nächstes Ziel war, die Krone erblich zu machen; er versprach den Fürsten dafür die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie. Diese lehnten den Vorschlag zwar ab, wählten aber den jungen Friedrich zu seinem Nachfolger. In Unteritalien und Sicilien herrschte die größte Unzufriedenheit; man klagte über die Härte des Kaisers und seiner Statthalter. Eine feindliche Partei erhob sich, sie ging sogar damit um, Heinrich zu ermorden. Aber der Plan wurde verraten und ein blutiges Gericht über die Gefangenen verhängt. Mit Ernst rüstete der Kaiser zum Kreuzzuge; der griechische Kaiser zahlte ihm in der That für den Frieden Tribut. Da raffte ihn ein plötzlicher Tod dahin. Die Gegenkönige Philipp von Schwaben und Otto Iv. Mit dem Tode des gewaltigen Kaisers brach das Gebäude der staufischen Weltherrschaft zusammen. Die Städte Oberitaliens erklärten sich für frei. In Unteritalien suchte Koustauze, die für ihren unmündigen Sohn Friedrich die Regierung führte, den deutschen Einfluß zu beseitigen und ein nationales Königreich Apulien-Sieilien herzustellen. In Deutschland erhob sich mit Macht die welsische Partei. Die staufische Partei wählte nun des verstorbenen Kaisers Brnder Philipp von Schwaben, um einen stärkeren Schillmann, Schule der Geschichte. Ii. 5

8. Mittelalter und erste Periode der Neuzeit - S. 37

1898 - Berlin : Hertz
Bie (Stncmctpterung der Kirche vom Kaisertum. 37 Iii. Die Erhebung der Kierarchie und ihr Streit mit dem Kaisertum. Die Emancipierung der Kirche vom Kaisertum. (Die Nor- 1. mannen in Unteritalien.) Die immer zahlreicher nach Italien kommenden Normannen eroberten unter den zwlf Shnen des normannischen Barons Tancred von Hanteoille, den Ostrmern und Sarazenen allmhlich Unteritalien und Sicilien ab. Sie griffen da-bei auch die ppstlichen Besitzungen an; Leo Ix. zog ihnen entgegen, wurde aber 1053 bei Cinitella geschlagen und gefangen 1053 genommen. Die Fhrer der Normannen fielen ihm zu Fen, baten ihn in ihrer kirchlichen Frmmigkeit um Verzeihung und Belehnung mit dem eroberten Lande ans der Hand der Kirche, was Leo verweigerte; aber sein dritter Nachfolger, Nicolaus Ii., ging auf ihre Bitten ein und belehnte 1059 den sechsten der Shne Tancred's, 1059 Robert Guiscard,als Herzog mit Apulien und Calabrieu, den zwlften, Roger, spter als Grografen mit Sicilien. [Hiermit warf sich der Papst an Stelle des Kaisers als obersten Lehnsherrn der Christen-heit auf, machte ihm also die Weltherrschaft und noch insbesondere die beanspruchte Herrschaft der Italien streitig, griff gleichzeitig in die Rechte des ostrmischen Kaisers als Landesherrn ein und ge-wann zugleich die Normannen als Beschtzer, so da er der deutschen Schirmvogtei nicht mehr bedurfte. Der Schritt bedeutete demnach eine Kriegserklrung gegen das deutsche Kaisertum, das sich allerdings unfhig gezeigt hatte, den Papst gegen die Normannen zu schtzen.] (Eroberung Englands.) Bald darauf eroberten die frau-zsischen Normannen unter ihrem Herzog Wilhelm dem Eroberer, dem Eduard der Bekenner Zusicherungen auf den englischen Thron gemacht haben soll, vom Papst mit einer Fahne und einem Ringe mit einem Haar des h. Petrus dazu ausgerstet, durch den Sieg bei Hastings 1066 der den von den Angelsachsen als König an- 1066 erkannten Schwager Eduard's, Harald, der dort, fiel, England und verteilte es in 60 000 Lehen an seine Krieger, an die Kirche und an die Krone als Domnen. Zugleich knpfte er dadurch England fest an die neu aufsteigende Hierarchie, während der bisherige Erz-bischof von Canterbury sich gegen sie abwehrend und feindlich ver-halten hatte.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 23

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Raubkriege Ludwigs Xiv. und die Türkenkriege. 23 von England eben damals Wilhelm Iii. von Oranien stürzte, -welcher nunmehr die Seele des Widerstandes gegen ihn wurde. Kaiser und Reich, England und Holland, Spanien und Savoyen vereinigten sich Aegen Frankreich; unter den Reichsfürsten zeichnete sich der junge Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg durch eifrige Teilnahme am Kriege aus. Der Krieg, ein Weltkrieg, spielte sich auf den verschiedensten Schauplätzen ab. Am Rhein mußte Ludwig diejgfalz räumen, aber erst nach furchtbarer Verwüstung, der ^Heidelberg mit seinem herrlichen Schlosse, Mannheim, Speier und zahllose andere Ortschaften zum Opfer fielen; nachher verteidigte Ludwig von Baden als Reichsfeldherr die Rheinlinie. In den spanischen Niederlanden siegte der Marschall Luxemburg mehrmals, so über Wilhelm von Oranien selbst in der blutigen Schlacht von Neerwinden, ohne doch entscheidende Erfolge zu erreichen. In Oberitalien kämpfte Viktor Amadeus von Savoyen gegen die Franzosen. In Katalonien benutzten diese die alte Feindschaft zwischen Katalanen und Kastilianern, um einen Ausstand zu entzünden. Auch in.irland wurde gekämpft; denn hier organisierte der gestürzte Jakob Ii. mit französischer Hilfe eine Erhebung der katholischen Bevölkerung, wurde aber 1690 von Wilhelm Iii. selbst am Boynefluß völlig geschlagen. Endlich tohte ler Kampf zur See;^ 1692 wurde die französische Flotte von der englisch-holländischen "Bei dem Vorgebirgesa Hogue an der normannischen Küste vernichtet. Indessen hatte Subroig erst Louvois, dann Luxemburg durch den Tod verloren. Die Steuerlast in Frankreich war, zumal schlechte Ernten dazukamen, in solchem Maße gestiegen, daß die Not eine furchtbare Höhe erreichte. Trotzdem litt Ludwig Mangel an Geld. Die Münze wurde verschlechtert und das in Frankreich hergebrachte System des Ämterverkaufs in unerhörtem Maße ausgedehnt. Dazu kam die Notwendigkeit, sich auf einen plötzlichen Tod Karls Ii. von Spanien und den Kampf um das spanische Erbe einzurichten. So begann Ludwig, nachdem er zunächst den Herzog von Savoyen zum Abfall von der Allianz vermocht hatte, Friedensunterhandlungen, die unter Schwedens Vermittlung zu dem Frieden von Ryswick, einem Dorfe bei dem Haag, führten. Dieser bedeutete einen Rückgang der Macht Frankreichs, das die reunierten Lande an Deutschland und Spanien zurückgab, auf Freiburg verzichtete, das Herzogtum Lothringen wieder herstellte und-Wilhelm Iii. als König von England anerkannte. Straßburg aber blieb französisch. § 26. Der Türkenkrieg und die Eroberung von Ungarn. Während des französischen Krieges hatte der Türkenkrieg fortgedauert. 1691 siegte Markgraf Ludwig vonbaden beisalankemen unweit 1688. 1690. 1692. Erschöpfung Frankreichs. Friede von Ryswick 1697. Türkenkrieg 1683 — 1699.

10. Mittelalter - S. 66

1879 - Dillenburg : Seel
66 — warf er sich dem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade, Beisein aller Fürsten hielt dieser Gericht über den Ungehorsamen: me Herzogthümer blieben ihm genommen, nur seine brauufchweigw-lünebnrgischen Länder durfte er behalten. Heinrich mußte auf drei Jahre Deutschland verlassen; er verlebte diese Zeit der Verbannung bei seinem Schwiegervater, dem Könige von England. — So war Friedrich auch über diesen mächtigen Feind Sieger geblieben, und da jetzt alle Feinde bewältigt waren, so hielt der Kaiser ein großes Reichsfest zu Mainz (1184), auf welchem sich wieder einmal bte Herrlichkeit und das äußere Ansehen, welches Deutschland überall genoß, so recht zeigte. e. Friedrichs Kreuzzug. Plötzlich kam die Schreckensnachricht, daß Jerusalem von den Türken wieder erobert sei. Der egyptyche Sultan, von mehreren christlichen Rittern gereizt, zog gegen Jerusalem, schlug unterwegs ein Christenheer und besetzte nach diesem Siege Jerusalem ohne weiteren Kampf; alles, was an das Ehnsten-thnm erinnern konnte, ließ er beseitigen, doch die Einwohner behandelte er milde. Da beschloß Barbarossa, sein thatenreiches Leben noch durch einen Kreuzzug zu krönen; mit ihm verbanden sich zu gleichem Zwecke die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, -^chdem Friedrich die Reichsregierung seinem Sohne Heinrich ^-übertragen hatte, stellte er sich 1189 zu Regensburg an die Spitze des 150 000 Mann starken Kreuzfahrer-Heeres. Wiewohl der griechische Kaiser Angelus seine Hülfe Zugesagt hatte, trat er doch dem Heere hindernd in den Weg; jedoch Friedrich wußte die Hindernisse zu beseitigen. Nach der Ueberwindung tn Adrianopel wurde das Heer nach Asten übergeführt, und kaum warman dort angekommen, da begannen auch ichon die Kampfe mit den Türken. Bei Jconinm kam es zu einer mehrlagigen Schlacht, welche durch des Kaisers Unerschrockenheit und durch di Tapferkeit seines Sohnes Friedrich (Herzog von Mwaben) gewonnen wurde; letzterer hatte während der Schlacht die Sturm genommen. Von hier gelangte das Heer nach Seient in der Landschaft Cilicien und mußte dal elbst über den Flutz Kalikadnns (jetzt Seleph) setzen. Der Fluß war von anhaltendem Regenwetter stark angeschwollen; da dem Km,er da- Brucke -schlagen zu lange dauerte, so sprengte er mtt fernem gferk m 1190 die tosenden Wellen, um schwimmend das Mutige Uftrzue. reichen. Aber die Wogen rissen ihn mit sich fort, und obwohl»
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